19.04.2002 - Fellinghausen führt Spendenaktion durch
Sommer 2001. Am Strand vor dem Campingplatz auf der kroatischen Insel Crés mussten 2 Kreuztaler Urlauber erleben, wie ein männlicher Badegast nach einem epileptischen Anfall ertrank und von anderen Badegästen an Land gebracht wurde. Die beiden, damals als Mitarbeiter auf der Rettungswache in Kredenbach und als Mitglieder der DRK Gruppe Kreuztal - Fellinghausen tätig, boten ihre Hilfe an und begannen sofort mit der Reanimation.
<font face="Arial">Die über Handy alarmierte Notärztin war nach einigen Minuten vor Ort. Gemeinsame Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der Ertrunkene verstarb. Die beiden Kreuztaler waren nach diesem Geschehen der Meinung, dass bei besserer Ausrüstung des Einsatzfahrzeuges, z.B. mit einem Defibrillator, einem EKG-Gerät und einem Notarztkoffer, der Ertrunkene hätte evtl. gerettet werden können. Bei einem Besuch der so genannten Rettungsstation wurde festgestellt, dass das Land Kroatien der Stadt Crés ein tolles Ärztehaus errichtet hatte, die erforderliche Ausrüstung jedoch fehlte. Für diese Anschaffung, so die Notärztin, sei die Stadt Crés zuständig, der jedoch notwendige Finanzielle Mittel fehlten. Aus dem Urlaub zurück, berichteten die beiden Rotkreuzler das Erlebte ihren Kameraden der Rotkreuzgruppe in Kreuztal – Fellinghausen. Man war sich einig, hier musste geholfen werden. Ein Notfallkoffer war bald angeschafft und mit notwendigen Dingen wie Absaugpumpe, Intubationsbesteck, Notfallausrüstung für Kinder, Tuben, Spritzen usw. bestückt. Vertreter von Herstellern medizinischer Geräte wurden bezüglich Spenden angesprochen. Jedoch vergeblich. Erst das Ansprechen von Heinz Achenbach, Geschäftsführer des Kreuztaler Unternehmen MÖTRAB, war erfolgreich. Herr Achenbach erklärte sich sofort bereit, ein Defibrillator mit EKG zu kaufen und es zu spenden. Da ein Neugerät zu teuer ist, wurde ein generalüberholtes Gerät gekauft. Vor wenigen Tagen konnte es der DRK Gruppe Fellinghausen übergeben werden. Nun mussten die erforderlichen Papiere für die Überführung nach Kroatien und ein Termin mit den dortigen stellen abgesprochen werden. Erst einen Tag vor der vorgesehenen Abreise lag die Genehmigung des DRK Generalsekretariates aus Berlin vor. So machte sich Gruppenführer Uwe Münker und die Mitglieder Heike Bosch, Wolfgang Flender und Dieter Schmidt auf die Reise in den Süden.Österreich und Slovenien wurden Problemlos durchfahren. Aber an der Grenze zu Kroatien kam es zu einem längeren Halt. Die kroatischen Zöllner erlaubten die einfuhr der medizinischen Geräte nur gegen Zahlung einer Zollgebühr von 900€. Auch der Hinweis, dass es sich bei den Geräten um eine humanitäre Spende handele, ließ sie nicht erweichen. Erst nach vielen Gesprächen und Telefonaten wurde den Kreuztalern die Einreise erlaubt, nachdem der Bürgermeister der Stadt Crés erklärt hatte, dass die Geräte auf der Insel benötigt würden und er dafür garantiere, dass die erforderlichen Zollformalitäten vor Ort erledigt würden. Der lange Aufenthalt hatte zur Folge, dass die letzte Fähre zur Insel Crés natürlich weg war und diese erst am nächsten Tag zu erreichen war. Eine freundliche Mitarbeiterin der Zollstation erklärte, sich bereit, den 4 Rotkreuzlern eine Übernachtungsmöglichkeit zu besorgen. Um 10 Uhr wurde die DRK Gruppe Fellinghausen vom Bürgermeister der Stadt Crés, Herrn Professor Gaetano Negovetic, dem Präsidenten der Gemeinde Vertretung Herr Sergio Negovetic, der auch als Dolmetscher fungierte, dem Gemeindedirektor Herrn Walter und der Notärztin Dr. Biserka Supraha herzlich Willkommen geheißen. Die Geräte wurden nach einer gemeinsamen Besichtigung des Ärztehauses dankend von der Notärztin in Empfang genommen. Nachdem Mittagessen, zu dem der Bürgermeister eingeladen hatte, wurde durch Uwe Münker und Heike Bosch das zukünftig mit den Gerätschaften arbeitende Personal eingewiesen. Den Gästen zu Ehren wurde bei einem Abendesse, zu dem der Präsident der Gemeindevertretung eingeladen hatte, ein Lamm geschlachtet und gebraten. Nach einigen Stunden des kennen lernen begab man sich noch zu einem Stadtrundgang bei Nacht. Man verabschiedete sich mit dem Versprechen, den begonnen Kontakt nicht abreißen zu lassen und im Sommer diesen Jahres weitere dringend benötigte dinge mit nach dort zu bringen, wenn der Campingplatz wieder Ziel der beiden Rotkreuzler Münker und Bosch sein wird.</font>